Bens Marathon

Fuenf Tage sind nun seit Bens Sturzflug vergangen… Zeit fuer eine klimatische, kulturelle, kulinarische, vegetative oder zeitzonengemaesse Anpassung sind ihm dabei nicht vergoennt gewesen…

Nach einer ersten Nacht im Apartement meiner Gastgeschwister in Quito sind wir am naechsten Tag -in der Hoffnung auf eine Visumsverlaengerung fuer mich- schon wieder in Richtung Kolumbien (6 Std. gen Norden) aufgebrochen. Leider habe ich trotz des ca. 10-fachen Absicherns darueber, ob ich auch wirklich diese Visumsverlaengerung bekommen wuerde, hierbei keinen Erfolg gehabt… die 100 Dollar Bestechungsgeld, die dafuer verlangt wurden, war ich denn doch nicht bereit, aufzubringen. Jetzt muessen wir entweder auf unserer Ecuadortour staerker in die Pedalen treten – oder einen Teil mit dem Bus fahren… alles nicht so schlimm… Man muss ja immer (besonders in Umstaenden, wo man eh so schlecht planen kann) positiv denken…!: Denn waeren wir nicht nach Kolumbien gefahren, haette Ben wohl auch nicht den wunderschoenen und landesweit groessten indigenen Kunsthandwerksmark in Otavalo gesehen, wir haetten meine zweite Gastfamilie in Ibarra nicht besucht, haetten mit ihnen keinen Ausflug zum Vulkankratersee “Cuicocha” unternommen, waeren nicht mit meinem Gastbruder Wilo und zwei Freunden von ihm in Ibarra um die Haeuser gezogen, etc.
Nachdem wir den Norden des Landes abgegrast haben, ging es weiter zu meiner Gastfamilie nach Riobamba, wo Ben natuerlich auch nicht von Reiz(ueber)flutungen geschuetzt wurde (auf dem Programm standen u.a. ein Besuch in einer Stierkaempfarena, das Lauschen des Vulkanausbruchs “Tungurahua”, der Besuch von “Palitagua”, einem durch den Vulkanausbruch fast voellig zerstoeretn Dorfes, Stadtbesichtigung, uvm.). Gestern sind wir dann nach einer fast 9-stuendigen Busfahrt in San Pedro an der Kueste angekommen… Bevor der Arme sich dann am Freitag nach Galapagos aufmacht muss er natuerlich noch alles kennenlernen, was mir in den vergangenen 4,5 Monaten ans Herz gewachsen ist…
Jetzt, wo ich diese Tour noch einmal revue passieren lasse, faellt mir auf, wie stolz ich darauf bin, dass Ben noch lebt (mit gewissen Einschraenkungen… er spricht nicht mehr, schlaeft bei jeder Gelegenheit und guckt so eigenartig aphatisch…) und wenn er gefragt wird, wie ihm denn Ecuador gefaellt, recht ueberzeugend “si, me gusta mucho” antwortet!

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5 Kommentare

  1. kristina

    liebe gynna, lieber ben,
    ich habe gerade wieder eure neuesten berichte gelesen und bin froh, dass ben gut gelandet ist!! gynna wie lange gilt dein visum denn noch, wenn du keine verlängerung bekommst?
    ich bin auf die nächsten berichte gespannt und wünsche euch eine gute reise!! ben schlaf nicht so viel :o))…

    liebe grüße,
    kristina.

  2. Benita

    …Benny schläft -bei jeder Gelegenheit? Wow!
    Euer Marathonbericht klingt aber wirklich ganz beeindruckend und mich überkommt eine leise Lateinamerikasehnsucht…
    Gute Reise weiterhin (und auch ein paar ruhige Momente) wünscht euch
    Benita.

    p.s. die Übersetzungsfunktion eurer homepage ist wirklich muy divertido, „love gynna, rather ben“!

  3. mette

    hallo ihr beiden!
    wow, wie schön für euch! ich freu mich immer, wenn ihr uns an euren erlebnissen teilhaben lässt! ich denk an euch! sonnige grüße aus der kleinen freiheit von Jori und Mette

  4. Lutze

    Mensch Gynna!
    Du musst den armen Ben doch schonen, Du weisst doch wie wenig belastbar er ist… :=) Aber na gut, er hat ja seinen Luxusliner auf die Galapagosinseln. Aber ich kenne diesen Heimatstolz – als ich Katja in Chile besucht habe, musste ich gleich vom Flughafen aus in eine Kneipe und bis vier Uhr morgens ALLE ihre (trinkfesten) Freunde kennenlernen. Macht weiter so!
    Berlinischen Gruss an Euch zwei Commandantes von Lutz

  5. ben

    pffft – noch nie was von Jetlag gehoert, was? Inzwischen hat sich aber der normale Zustand wieder eingependelt: Gynna ist morgens nicht aus dem Bett zu bekommen und bei mir kribbeln die Hummeln im Hintern :o) Gut – gebe zu, dass das wohl eher mit unseren unterschiedlichen Schlaf- und Wachzeiten zusammenhaengt – oder mit der Frage, wer morgens den Kocher anwerfen muss ;o)