zweite Etappe: Danzig – Kaliningrad

Die zweite Etappe, in der wir eine Fähre für uns alleine haben, die russische Enklave betreten und in der wir das Brandenburger Tor in Russland wiederfinden.

167 km

Kloster in Formbork Kaliningrad Eingang Jetzt aber!

Fr, 25.08.07: Das lange Warten hat sich gelohnt. Wir fahren mit der Fähre nach Tolmicko und von dort aus mit dem Rad nach Frombork. Der Wald endet plötzlich und im Zentrum stehend freuen wir uns staunend über den imposanten Dom, den Wasserturm, die entspannte Gitarrenmusik und den russischen Informationsangestellten, der uns eine historische Karte von Kaliningrad vermacht. Auf dem Campingplatz geht es lustig weiter: ca. 50 fröhliche Senioren sitzen dort an der Rezeption und essen Pökelwurst mit Ketchup und Brot. Dazu gibt es Bier und lautstarke (aber nicht weniger melodischen) Volksgesang, der uns sehr vertraut vorkommt.

Sa, 26.08.07: später, entspannter Start nach Dombesichtigung / beim Frühstück in Braniewo werden wir unsere letzten Sloti los und machen uns auf den Weg zur Grenze / Kulturschock Nummer 2: gerade haben wir uns an den polnischen Ballermann-Tourismus gewöhnt, da wird plötzlich wieder alles anders: von Tourismus ist trotz schöner Küste und Landschaft keine Spur / mit Vergnügung am Wegesrand wie Spielautomaten und Eisbuden ist zunächst einmal Schluss / bis 1991 war das Gebiet Sperrgebiet für Ausländer / Häuser und Höfe des dünn besiedelten Landes erinnern an heimische Schrebergärten / die Landschaft erinnert an Schleswig-Holstein und Niedersachsen / Kaliningrad (Stadt) ist ein wildes Durcheinander aus historischen Überbleibseln, Plattenbauten und neueren Entwicklungen / das langsam verfallende Brandenburger Tor liegt an einer kleinen Nebenstraße mit schlaglochreichem Kopfsteinpflaster / den Dom sehen wir nur von der Brücke aus, während uns der Verkehr langsam in Richtung Zentrum schiebt / überall lassen sich Hochzeitsgesellschaften vor Denkmälern ablichten / ein nervtötendes Straßenkind spielt an unseren Fahrrädern / eine Magdeburgerin freut sich über Radtouristen in der Stadt und wünscht uns gute Fahrt / die Wassersuche gestaltet sich schwieriger als erwartet und die Apothekerin füllt unsere Flaschen nur widerwillig mit (extrem verchlortem) Leitungswasser / an vielbefahrenen Straßen entlang geht es weiter zur kurischen Nehrung / alte Frauen verkaufen Kürbisse und Gemüse am Straßenrand / von Tourismus ist an der Küste von einem Hotel abgesehen nichts zu spüren / an der Tankstelle werden 34,90 Euro für einen Liter Trinkwasser verlangt / kurz vor Einbruch der Dunkelheit und Einfall der wilden Mücken schlagen wir uns mit dem Zelt in die Dünen / Nachts fegst der Wind über das Zelt und durch unsere Träume…

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1 Kommentar

  1. Grone

    ich will die Biler sehn, ich will die Bilder, ich will, ich will
    ich will die Bilder sehn!